Verpflichtet Champions League zum Patriotismus? #2

25.08.2010 - 02:35 Uhr
Ich als FCB-Fan-Mitglied-Schnarrcher usw... werde natürlich nie für unseren Erzfeind sein. Aber das wird wohl kein eingefleischter sein. Oder kennt ihr einen in Hamburg der St. Pauli Fan ist und für den HSV international ist :o

Zudem werde ich mich immer freuen wenn S04 international sowie national verliert. Der Grund ganz einfach. Ich war in zick Stadion. Nirgendwo wurde mir so eine Feindschaft entgegengebracht wie dort. Als das Spiel aus war, flogen Steine und Äste in unsere Gegend. Wir wurden damals mit der Polizei aus der Stadt gebracht und wir hatten damals nichts, aber auch gar nichts angestellt. :angry ( Ach ja, das war vor dem Neuer in München spielte, zu Seiten volli Olli :o )

Aber das sind persönliche Dinge. Ansonsten freue ich mich über jeden Sieg eines deutschen Clubs im internationalen Geschäft. Warum auch nicht. Bevor ich zu einem griechischen, englischen, französischen oder italienischen Club halte, bin ich doch lieber ein Deutscher :p

Jeder sollte hierzu seine Meinung haben und äußern dürfen.
Wobei wenn ich mich vor 1 Woche zurückerinnere, habe ich mich wg. dem Bayern spiel recht in die Haare bekommen mit einem sog. erfolgsfan des BVB.
Aber ich hab ihn dann einfach links liegenlassen und hab gesagt, kauf dir einfach ne Abromovinchski-Fahne und steck sie dir ins Auto und werde glücklich dabei :)
Zitat von ElJurado:
Champions League verpflichtet keinesfalls zum Patriotismus.
Wie oft ist es der Fall, dass wirklich mehr als ca 60% der Spieler auf dem Platz wirklich die Staatsangehörigkeit des Vereins haben?

Ich möchte mal behaupten, dass sich die Fragestellung auf die Herkunft des Vereins bezieht und nicht die Nationalität der Spieler.

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Lass die Leute redn und lächle einfach mit,
Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der BILD.
Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht,
aus: Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht!
Letztendlich ist es Vereinsfußball, keine Nationalmannschaft.
Mein Eindruck ist, dass viele Fans einfach ein oder zwei Teams haben, bei denen es ihnen schwer fällt, die Daumen zu drücken, da sie auf nationaler Ebene einfach "Rivale", "Feindbild" oder was auch immer sind. Ansonsten werden schon die Daumen gedrückt, konnte man mMm ganz gut an Hannover 96 erkennen, die jenseits von Braunschweig keiner großen allgemeinen Antipathie ausgesetzt sind.
Ich handhabe es so, dass ich den deutschen Vereinen bis zu einem gewissen Punkt (z.B. Viertelfinale) die Daumen drücke, und darüber hinaus nur noch denen gegen die ich keine große Abneigung hege.

Ist letztendlich auch kein deutsches Phämomen, z.B. in Spanien und England sind auch längst nicht alle Fans untereinander in der CL solidarisch.

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Error. Human is dead, mismatch.
Verpfichtet die Champions League zu Patriotismus? Nein! Genauso wenig wie die Nationalmannschaft mich zu Patriotismus verpflichtet...

Bei der Frage muss man ja nicht mal was begründen...

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''Ich sitze hier mit Freunden,
Und fühle mich so wohl.
Was es umso schöner macht:
Es liegt nicht nur am Alkohol...''

''Der FC Bayern und ich gehören nun einmal zusammen und sind untrennbar voneinander.'' - Kurt Landauer, 1947
War das jetzt eigentlich ein Akt des Patriotismus, den Robben auszupfeifen?

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Mike: „Ich habe in den eineinhalb Jahren unter Lucien Favre unheimlich viel gelernt. Ich will mich auch nächste Saison jeden Tag verbessern. Dann wird auch die DFB-Auswahl wieder ganz schnell ein Thema.“
Für mich ist es so selbstverständlich, dass ich international zu den deutschen Clubs halte, wie dass ich mit der rechten und nicht mit der linken Hand schreibe. Zu den ausländischen Vereinen hab ich einfach keine Bindung, die paar Clubs da die ich mag haben alle deutsche Nationalspieler. Aber ich finde, man kann nicht zum Patriotismus verpflichten, wenn man ein Patriot ist dann muss man nicht verpflichtet werden weil es für einen eben selbstverständlich ist, wenn man keiner ist dann kann man auch nicht dazu verpflichtet werden. Für mich ist die Sache eben klar, es fällt mir manchmal schwer die Leute zu tollerieren bei denen das anders ist, ich kann sie einfach nicht verstehen.
Bis auf ein paar Ausnahmen bin ich generell für deutsche Vereine (liegt vllt auch an der 5-Jahreswertung). Wenn die deutschen Teams nicht gerade gegen Barcelona spielen, bin ich für sie.
Die einzige Ausnahme ist da München. Da bin ich meistens gegen sie, außer wenn sie gegen wen spielen der mir noch unsymphatischer ist ;)

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Leno
Jedvaj - Toprak - Tah - Wendell
Bender - - Aránguiz
Bellarabi - - Kampl - - Brandt
Chicharito
Zitat von Tobi256:
Bis auf ein paar Ausnahmen bin ich generell für deutsche Vereine (liegt vllt auch an der 5-Jahreswertung). Wenn die deutschen Teams nicht gerade gegen Barcelona spielen, bin ich für sie.
Die einzige Ausnahme ist da München. Da bin ich meistens gegen sie, außer wenn sie gegen wen spielen der mir noch unsymphatischer ist ;)

Schön, dass ich da scheinbar nich der Einzige bin, der so denkt. Bei mir im Freundeskreis krieg ich immer en paar aufn Deckel, wenn ich sowas äußere ... selbst mit meiner Freundin gab's zum CL-Finale Knatsch. :D Sie kann halt nich verstehen, wieso ich für Schweini und Co bin, wenn sie in der N11 spielen, ihnen aber im CL-Finale das Desaster gönne. Aber meine Antipathie bezieht sich ja nich auf die jeweiligen Spieler (natürlich gibt's Ausnahmen) sondern eben auf den jeweiligen Verein. Und wenn ich Bayern nun mal nich mag, dann mag ich sie auch im CL-Finale nich!
Ich finde um diese Frage zu beantworten muss man erst einmal definieren was Patriotismus überhaupt heißen soll. Ich nehme einmal an, dass der Verfasser dieses Threats hier keine politische Diskusion von der Stange brechen will und einfach wissen will ob wir die anderen Bundesligamannschaften unterstützen, jedoch finde ich, dass man hier Politik und Sport nicht ganz so eindeutig trennen kann. Generell würde ich folgendem Zitat von Johannes Rau zustimmen.

Zitat von Johannes Rau:
Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet.


Ich lehne Patriotismus nicht ab, jedoch kann ich manch stark ausgeprägte Form selbigens nicht unbedingt gutheißen, beziehungsweise: übertriebener Patriotismus ist mir zuwieder. Jeder der schon einmal den Super Bowl gesehen hat wird wissen, dass man diesen auch sehr gut im Sport zur Schau stellen kann. Generell bin ich jedoch der Meinung, dass Länder viel zu groß und Facettenreich sind um sie zu lieben oder auch nur Ansatzweise zu kennen. Mich verbindet absolut gar nichts mit den Menschen im Spreewald oder im tiefsten Bayern, obwohl wir in einem Land leben (Auch wenn das manche Leute dort nicht unbedingt wahrhaben wollen ;) ). Ich neige deshalb eher zum Lokalpatriotismus.
Ich bin hier im Pott aufgewachsen, hier kenne ich ein paar schöne und weniger schöne Ecken, die lokalen Pommesbuden und auch dieses gewisse Flair das diese Region ausstrahlt. Hier kann ich ohne schlechtes Gewissen sagen: Jawoll, hier ist meine Heimat, die ich liebe. Auch beim Fußball bin ich den anderen Teams, lassen wir eine gewisse Mannschaft mal außen vor, allgemein sehr wohlgesonnen. Gerade in den unteren Ligen hoffe ich doch sehr, dass die regionalen Mannschaften ihr bestes Zeigen und höchstmöglich spielen. Letztendlich ist sogar die Ablehnung gegen diese eine Ausnahme im östlichen Teil dieser wunderschönen Region Teil dieses Lokalpatriotismusses, da es irgendwo Teil der lokalen Kultur ist. Auf nationaler Ebene vertrete ich also durchaus (lokal)patriotische Tendenzen, jedoch nicht weil ich mich dazu verpflichtet fühle, sondern einzig und alleine weil mir die Mannschaften und das drumherum zusagen. Ich würde die ,,Unterstützung" daher eher dem vorhandenen Patriotismus zusprechen und nicht die Unterstützung dem Vorwand des Patriotismus vorhalten.

Bei internationalen Spielen wird es jetzt natürlich ungemein schwieriger. Spielt etwa Stuttgart gegen Enschede wäre mir Enschede so wohl von der geographischen Lage, als auch von der Vertrautheit der Stadt viel näher, als Stuttgart (Die Tatsache das zwischen Schalke und Twente eine innige Freundschaft besteht und die Tukker dieses Jahr für den emotionalesten Stadionmoment meines Lebens gesorgt haben lasse ich einmal außen vor). Wäre es da nicht viel patriotischer für Twente zu sein?

Ich denke letztendlich ist der Patriotismus in solchen Fällen ein billiger Vorwand. Niemand hat mir vorzuschreiben für oder gegen wen ich bei internationalen Spielen sein muss. Darüber hinaus finde ich es hochgradig scheinheilig international die Mannschaften zu unterstützen die mir in der Liga absolut zuwieder sind. Ich habe am Samstag genauso für Chelsea gejubelt, wie ich letzten Herbst bei den Toren von Marseille gegen die Gelben die Arme in die Luft reckte. Einzig und alleine aus dem Grund, dass ich den beiden Vereinen nicht einmal den letzten Dreck unter dem Fingernagel gönne. Letztendlich kommt es bei solchen Spielen nur auf die Sympathien bezüglich der beiden Teams an. Und wenn da halt ein sympathisches Bundesligateam spielt bin ich halt für die. Alles in allem würde ich also sagen, dass Patriotismus vielleicht der Grund für die Sympathie ist, jedoch kein Zwang anderen vorzuschreiben wie sie sich zu verhalten haben.

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Tausend Trainer, schon verschlissen,
Spieler kommen, Spieler gehen...
Zitat von Mistake:
Ich denke letztendlich ist der Patriotismus in solchen Fällen ein billiger Vorwand. Niemand hat mir vorzuschreiben für oder gegen wen ich bei internationalen Spielen sein muss. Darüber hinaus finde ich es hochgradig scheinheilig international die Mannschaften zu unterstützen die mir in der Liga absolut zuwieder sind.
Den meisten Leuten, die hier "Patriotismus" einfordern, geht es ja auch gar nicht um Patriotismus. Es geht in den meisten Fällen darum, dass sich der Typ aus Gründen, die in seiner Charakterstruktur zu finden sind, mit einem regelmäßigen Sieger assoziiert; selbst wegen seines mutigen Bekenntnisses zum Sieger als Sieger gefeiert werden will, und dies auch noch dreist von anderen einfordert. In Wirklichkeit geht es nicht um irgendwelche vaterländischen Gefühle, sondern nur um "jetzt müsst ihr mich alle wegen meines tollen Vereins geil finden". Eine Haltung, die bei den Fans deutscher Europapokalteilnehmer in sehr unterschiedlichem Maße ausgeprägt ist; von Hannoveranern z.B. habe ich noch nie die Forderung gehört, donnerstags jetzt 96er sein zu müssen.

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Mike: „Ich habe in den eineinhalb Jahren unter Lucien Favre unheimlich viel gelernt. Ich will mich auch nächste Saison jeden Tag verbessern. Dann wird auch die DFB-Auswahl wieder ganz schnell ein Thema.“
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