Hopp: International wäre die Buli ohne Investoren „drittklassig“

24.10.2016 - 10:03 Uhr
Zitat von Mischel

Ultras sind kein Synonym für gute Stimmung, wobei dann halt auch zu klären wäre, was gute Stimmung ist, auspfeifen und Gegner beledigen für mich eher nicht.

Und früher (70-80ziger) gab es auch keine Ultras und die Stimmung in den Stadien war nicht schlechter.


So siehts aus.
Zitat von Flemming_Povlsen

Zitat von Mischel

Zitat von stolzer_badner

Nä und? Dafür wäre sie eine Liga für die Fans und würde trotzdem funktionieren. Aber mehr mehr mehr ist ja immer besser Stirnrunzelnd

Das wäre die große Frage. Ich sehe das eher andersrum. Einfach mal die Bundesliga aus den 90zigern genommen, kaputte Stadien, schlechter Fußball, kaum Fans und davon noch etliche mit zweifelhaften Ruf. Nachdem Firmen wie Adidas, Audi, Evonik und Co als Investoren eingestiegen sind und auch im Zuge der Fußball WM hat sich das Bild der Bundesliga stark gewandelt, mehr zum Familien-Event. Vielen Hardcore Fans treibt das ja die Schweißperlen auf die Stirn, aber man muss realistisch betrachtet sagen, dass der Fußball in Dtl. erst seitdem wirklich (wieder) in Fahrt gekommen ist und jetzt haben wir volle Arenen und tolle Stimmung.

Ansonsten gebe ich Hopp recht, ohne den FCB und den BVB wäre nicht viel los international und beide ahben sich strategische Investoren ins Boot geholt.


Ich konzentriere mich mal auf das sportliche Argument:
was erzählst du uns hier von schlechtem Fußball? Entweder hast du die Zeit nicht erlebt oder du setzt darauf, dass die meisten User da noch nicht auf der Welt waren. Welchen schlechten Fußball meinst du?
- Die Lauterer unter Kalli Feldkamp?
- Die Dortmunder, die Meisterschaften und Champions League gewonnen haben und mit Sammer, Möller, Riedle, Kohler, Reuter etc. eine Weltklasse-Truppe hatten?
- Die Bremer unter Rehhagel, die fast jedes Jahr zu den Mitfavoriten gehört haben und König Otto einfach mal gerne bei Rückstand in der 2. Halbzeit auf 4 Stürmer umgestellt hat und ein Offensivfeuerwerk abgebrannt hat à la "alles oder nichts"?
- die Meisterschaftsentscheidung '92 als am letzten Spieltag noch heute undenkbare 4 Mannschaften Meister werden konnten und dabei großer Fußball von Dortmund, Frankfurt und Stuttgart geboten wurde?
- die Freiburger, die mit neuartigem Fußball unter Finke in die Liga kamen und in ihrem zweiten Jahr bis kurz vor Schluss noch Meister werden konnten?
- die Karlsruher unter Winnie, die von den Bayern leergekauft wurden aber immer attraktiv und auch international überzeugend agierten?
- die Leverkusener unter Christoph Daum, die großartigen Offensivfußball spielten?
- die Gladbacher unter Bernd Krauss, die mit Effenberg, Andersson, Pflipsen, Dahlin etc. eine absolute Hochphase hatten und Pokalsieger wurden?
- und last but not least die Frankfurter unter Steppi und Toppi, die mit Yeboah, Bein, Gaudino, Binz, Falkenmayer, Bindewald die mit Abstand beste Mannschaft der letzten 25 Jahre stellte, die leider titellos blieb. Da wurden Gegner seziert, mit Fußball 2000 vorgeführt und an die Wand gespielt

Und merkst du was? Keine Monokultur, sondern eine Breite an Mannschaften, die innerhalb eines Jahrzehnts Fußball von bleibenden Eindrücken hinterlassen hat - nicht nur der FCB und sonst nichts. Der Umschwung kam mit Bosman und der Einführung der CL als Gelddruckmaschine. Also genau diese Gelder, die du preist, haben diese sportlich wunderbaren Zeiten vernichtet.. falls du mit dem Totschlag-Argument kommen willst: Nein, ich nehme meinen Verein da nicht aus!
In vielen Jahren gab es nicht nur knappe last-Minute-Entscheidungen um den TITEL, sondern man wusste noch, dass der WETTBEWERB "Meisterschaft" heißt, da eine Saison beginnt und es einfach mal 5 - 8 mögliche Titelkandidaten gibt - oder sich diese im Verlauf herauskristallisieren. Und das Wort "Meisterschaft" nicht nur die Bezeichnung für das ist, was nur der FCB in den Mund nehmen darf.
Zu Stimmung in den Stadien muss man eigentlich nichts sagen, das waren originäre Fußball-Atmosphären, wie es sie selbst heute nicht mehr gibt - einfach mal alte Bilder aus dem Waldstadion oder dem Wildpark oder dem Bökelberg ansehen. Ausschreitungen waren damals auch nicht mehr als heute.
Kaum Fans: die Stadien hatten nun mal viel weniger Fassungsvermögen, da es nicht die in die Pampa geklatschten sterilen Betonklötze gab.
Wo ich dir recht gebe: die NLZ haben gefehlt und tun uns heute im internationalen Verleich sehr gut um konkurrenzfähig zu sein ... und die gezielte Jugendarbeit wurde auch lange vernachlässigt - genauso valide ist aber das Argument, dass die Spieler damals echte Persönlichkeiten waren, die näher am realen Leben waren ohne Pogba-esk in einer Blase zu leben. Menschen mit einer normalen Berufsausbildung, die sich dann doch zum Fußballprofi herausgebildet haben und keine herangezüchteten verhätschelten Bubis, die vorwiegend eine Wertanlage sind und außer Schule im Internat und Fußball-Drill wenig kennen. Keine Freigeister auf dem Platz wie Wolfram Wuttke.
Früher war bei weitem nicht alles besser, auch nicht im Fußball, aber es ist auf dem Weg hierher viel verloren gegangen, das gut war - und ich bemitleide jeden, dem wirklich etwas am Fußball liegt und der diese Zeiten nicht mehr kennt.

Das is zwar alles schön was du schreibst und auch richtig. Nur ging es um den internationalen Vergleich. Und ohne WM+Ivestoren würde der deutsche Fußball heute noch, wie zur Jahrtausendwende, hinterher laufen. Das hatte auch einfach seine finanziellen Gründe.

Und wenn du es erlebt hast, wirst du mir sicherlich zustimmen, dass v.a. die Infrastruktur sehr baufällig war. Und ja, die Stadien waren kleiner, die Auslastung aber auch, deutlich. Nicht mal der FCB hat sein Stadion vollbekommen. Was allerdings auch kein Wunder war, da es stellenweise kein schönes Erlebnis in einem BL-Stadion war, wenn ich da z.B. an das baufällige ZS in Leipzig denke. In vielen Stadien hat man, dank bauweise, auch Recht wenig gesehen, zumindestens wenn man weiter weg saß. Das damals weniger Fans kamen, war für mich logisch. Das ist heute aber anders und das verdanken wir (auch) den Investoren. Einfach mal nach italien schaun, die haben es nämlich vergessen Geld auch mal in Steine zu investieren, das Ergebnis ist das, was wir damals hatten, geringe Auslastung.

Was die Stimmung anbelangt, gebe ich dir zu 100% Recht, damals war deutlich bessere Stimmung in den Stadien, das leigt aber mMn an den Ultras und ihrem stellenweise sehr spielunabhängigen Support. Aber das ist ein anderes Thema.

Ps. Es haben aber auch nicht alle deiner Vereine zu gleichen zeit gespielt und einige würde ich eher in die Jahrtausendwende einordnen Zwinkernd

Edit: Pps. mit 90ziger meinte ich eher die frühen, zur Jahrtausendwende hin hat sich mMn schon eine Kehrtwende eingestellt, der dann zu einem langen Zyklus des Neuaufbaus führte, mit entsprechendem Ergebnissen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Mischel am 24.10.2016 um 11:49 Uhr bearbeitet
Zitat von Mischel
Zitat von Portaner_Jung

Zitat von Mischel

Zitat von Portaner_Jung

die jahre in denen hoffenheim, wolfsburg, leverkusen, ingolstadt und leipzig international was gerissen haben, habe ich wohl verpasst, herr hopp?


Wie wäre es mit Bayern und Dortmund??? Beides Vereine, wo Sponsoren Anteile erworben haben und somit Investoren sind.

Außerdem ist es neben der WM Investoren zu verdanken, dass neumodige Fußballtempel im Land rumstehen.

Ich glaube, viele die sich den Fußball von früher zurück wünschen, haben diesen gar nicht erlebt. Hopp hat vollkommen Recht, ich würde sogar weitergehen, ohne Investoren wäre der Fußball in Dtl längst tot. Mitte der 90ziger waren fast alle Vereine verschuldet, die ganze Infrastruktur ist außeinander gefallen und an Jugendakademien,die die Zukunft der DFB Elf sichern, war gar nicht zu denken.

Hier scheint bei einigen mal wieder nur der Beißreflex anzuspringen weil es sich um Hopp handelt. Schade.
von wegen "beißreflex". anstatt nur den ersten absatz zu lesen hättest du mal lieber auch den rest lesen sollen... rolleyes


Wo stehen die beiden Absätze in Widerspruch?
Zitat von Portaner_Jung

investoren gabs schon immer und wird es immer geben. hier gehts aber mäzenatentum und das hochpushen von uninteressanten vereinen. warum hat der hopp denn nicht mannheim, einen verein mit tradition und großer anhängerschafft, gesponsert und (wieder) aufgebaut? ganz einfach: weil er da seinen namen nicht vorne dran plakatieren hätte können...

und hoffenheim ist von den oben aufgezählten vereinen immernoch der, der liga am wenigsten bringt, da er komplett aus der retorte entspringt.

Zu mal du schreibst "hier geht es um..." nur bist genau du falsch, Herr Hopp ging es um Investoren generell und nicht um das was du geschrieben hast.


falsch! ihm geht es darum sich selbst als normaler investor darzustellen. er ist aber kein normaler investor wie ihn jeder normale bundesligist hat, egal wie oft er das beahauptet. er is ein mäzen. auf einer stufe mit den oligarchen/scheichs/unternehmen die sich einen verein kaufen um ihn zu pushen.
Selbst ohne Investorengelder wäre Deutschland als eines der größten Länder weiterhin vorne mit von der Partie! Völliger Humbug..
Zitat von Mischel

Zitat von Flemming_Povlsen

Zitat von Mischel

Zitat von stolzer_badner

Nä und? Dafür wäre sie eine Liga für die Fans und würde trotzdem funktionieren. Aber mehr mehr mehr ist ja immer besser Stirnrunzelnd

Das wäre die große Frage. Ich sehe das eher andersrum. Einfach mal die Bundesliga aus den 90zigern genommen, kaputte Stadien, schlechter Fußball, kaum Fans und davon noch etliche mit zweifelhaften Ruf. Nachdem Firmen wie Adidas, Audi, Evonik und Co als Investoren eingestiegen sind und auch im Zuge der Fußball WM hat sich das Bild der Bundesliga stark gewandelt, mehr zum Familien-Event. Vielen Hardcore Fans treibt das ja die Schweißperlen auf die Stirn, aber man muss realistisch betrachtet sagen, dass der Fußball in Dtl. erst seitdem wirklich (wieder) in Fahrt gekommen ist und jetzt haben wir volle Arenen und tolle Stimmung.

Ansonsten gebe ich Hopp recht, ohne den FCB und den BVB wäre nicht viel los international und beide ahben sich strategische Investoren ins Boot geholt.


Ich konzentriere mich mal auf das sportliche Argument:
was erzählst du uns hier von schlechtem Fußball? Entweder hast du die Zeit nicht erlebt oder du setzt darauf, dass die meisten User da noch nicht auf der Welt waren. Welchen schlechten Fußball meinst du?
- Die Lauterer unter Kalli Feldkamp?
- Die Dortmunder, die Meisterschaften und Champions League gewonnen haben und mit Sammer, Möller, Riedle, Kohler, Reuter etc. eine Weltklasse-Truppe hatten?
- Die Bremer unter Rehhagel, die fast jedes Jahr zu den Mitfavoriten gehört haben und König Otto einfach mal gerne bei Rückstand in der 2. Halbzeit auf 4 Stürmer umgestellt hat und ein Offensivfeuerwerk abgebrannt hat à la "alles oder nichts"?
- die Meisterschaftsentscheidung '92 als am letzten Spieltag noch heute undenkbare 4 Mannschaften Meister werden konnten und dabei großer Fußball von Dortmund, Frankfurt und Stuttgart geboten wurde?
- die Freiburger, die mit neuartigem Fußball unter Finke in die Liga kamen und in ihrem zweiten Jahr bis kurz vor Schluss noch Meister werden konnten?
- die Karlsruher unter Winnie, die von den Bayern leergekauft wurden aber immer attraktiv und auch international überzeugend agierten?
- die Leverkusener unter Christoph Daum, die großartigen Offensivfußball spielten?
- die Gladbacher unter Bernd Krauss, die mit Effenberg, Andersson, Pflipsen, Dahlin etc. eine absolute Hochphase hatten und Pokalsieger wurden?
- und last but not least die Frankfurter unter Steppi und Toppi, die mit Yeboah, Bein, Gaudino, Binz, Falkenmayer, Bindewald die mit Abstand beste Mannschaft der letzten 25 Jahre stellte, die leider titellos blieb. Da wurden Gegner seziert, mit Fußball 2000 vorgeführt und an die Wand gespielt

Und merkst du was? Keine Monokultur, sondern eine Breite an Mannschaften, die innerhalb eines Jahrzehnts Fußball von bleibenden Eindrücken hinterlassen hat - nicht nur der FCB und sonst nichts. Der Umschwung kam mit Bosman und der Einführung der CL als Gelddruckmaschine. Also genau diese Gelder, die du preist, haben diese sportlich wunderbaren Zeiten vernichtet.. falls du mit dem Totschlag-Argument kommen willst: Nein, ich nehme meinen Verein da nicht aus!
In vielen Jahren gab es nicht nur knappe last-Minute-Entscheidungen um den TITEL, sondern man wusste noch, dass der WETTBEWERB "Meisterschaft" heißt, da eine Saison beginnt und es einfach mal 5 - 8 mögliche Titelkandidaten gibt - oder sich diese im Verlauf herauskristallisieren. Und das Wort "Meisterschaft" nicht nur die Bezeichnung für das ist, was nur der FCB in den Mund nehmen darf.
Zu Stimmung in den Stadien muss man eigentlich nichts sagen, das waren originäre Fußball-Atmosphären, wie es sie selbst heute nicht mehr gibt - einfach mal alte Bilder aus dem Waldstadion oder dem Wildpark oder dem Bökelberg ansehen. Ausschreitungen waren damals auch nicht mehr als heute.
Kaum Fans: die Stadien hatten nun mal viel weniger Fassungsvermögen, da es nicht die in die Pampa geklatschten sterilen Betonklötze gab.
Wo ich dir recht gebe: die NLZ haben gefehlt und tun uns heute im internationalen Verleich sehr gut um konkurrenzfähig zu sein ... und die gezielte Jugendarbeit wurde auch lange vernachlässigt - genauso valide ist aber das Argument, dass die Spieler damals echte Persönlichkeiten waren, die näher am realen Leben waren ohne Pogba-esk in einer Blase zu leben. Menschen mit einer normalen Berufsausbildung, die sich dann doch zum Fußballprofi herausgebildet haben und keine herangezüchteten verhätschelten Bubis, die vorwiegend eine Wertanlage sind und außer Schule im Internat und Fußball-Drill wenig kennen. Keine Freigeister auf dem Platz wie Wolfram Wuttke.
Früher war bei weitem nicht alles besser, auch nicht im Fußball, aber es ist auf dem Weg hierher viel verloren gegangen, das gut war - und ich bemitleide jeden, dem wirklich etwas am Fußball liegt und der diese Zeiten nicht mehr kennt.

Das is zwar alles schön was du schreibst und auch richtig. Nur ging es um den internationalen Vergleich. Und ohne WM+Ivestoren würde der deutsche Fußball heute noch, wie zur Jahrtausendwende, hinterher laufen. Das hatte auch einfach seine finanziellen Gründe.

Und wenn du es erlebt hast, wirst du mir sicherlich zustimmen, dass v.a. die Infrastruktur sehr baufällig war. Und ja, die Stadien waren kleiner, die Auslastung aber auch, deutlich. Nicht mal der FCB hat sein Stadion vollbekommen. Was allerdings auch kein Wunder war, da es stellenweise kein schönes Erlebnis in einem BL-Stadion war, wenn ich da z.B. an das baufällige ZS in Leipzig denke. In vielen Stadien hat man, dank bauweise, auch Recht wenig gesehen, zumindestens wenn man weiter weg saß. Das damals weniger Fans kamen, war für mich logisch. Das ist heute aber anders und das verdanken wir (auch) den Investoren. Einfach mal nach italien schaun, die haben es nämlich vergessen Geld auch mal in Steine zu investieren, das Ergebnis ist das, was wir damals hatten, geringe Auslastung.

Was die Stimmung anbelangt, gebe ich dir zu 100% Recht, damals war deutlich bessere Stimmung in den Stadien, das leigt aber mMn an den Ultras und ihrem stellenweise sehr spielunabhängigen Support. Aber das ist ein anderes Thema.

Ps. Es haben aber auch nicht alle deiner Vereine zu gleichen zeit gespielt und einige würde ich eher in die Jahrtausendwende einordnen Zwinkernd

Edit: Pps. mit 90ziger meinte ich eher die frühen, zur Jahrtausendwende hin hat sich mMn schon eine Kehrtwende eingestellt.


Die Baufälligkeit als solches gab es nur im Parkstadion. Leipzig zähle ich mit einem Jahr BL mal nicht.
International: zähle die Viertel-, Halbfinal- und Finalteilnahmen und die Europapokaltitel (Bremen, Bayern, Dortmund, Schalke) zusammen und von wievielen verschiedenen Vereinen. Dazu war Deutschland in den 90ern Welt- und Europameister vor der Jahrtausendwende - ganz sicher nicht alles davon mit qualitativ schlechtem Fußball. Ich könnte noch "das magische Dreieck" einwerfen oder die Hamburger unter Magath, Bernd Schusters Zeit in Leverkusen - alles Dinge, die für fußballerische Leckerbissen stehen.
Die meisten aufgezählten Vereine und ihre Teams haben gleichzeitig und eher Anfang bis Mitte der 90er gespielt und hatten hohes Identifikationspotential, da über Jahre hinweg Spieler ihrem Verein treu blieben (einige sicher auch bleiben mussten, da auch nach Ablauf des Vertrages eine Ablöse gezahlt werden musste).
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Flemming_Povlsen am 24.10.2016 um 11:57 Uhr bearbeitet
Zitat von Flemming_Povlsen

Zitat von Mischel

Zitat von Flemming_Povlsen

Zitat von Mischel

Zitat von stolzer_badner

Nä und? Dafür wäre sie eine Liga für die Fans und würde trotzdem funktionieren. Aber mehr mehr mehr ist ja immer besser Stirnrunzelnd

Das wäre die große Frage. Ich sehe das eher andersrum. Einfach mal die Bundesliga aus den 90zigern genommen, kaputte Stadien, schlechter Fußball, kaum Fans und davon noch etliche mit zweifelhaften Ruf. Nachdem Firmen wie Adidas, Audi, Evonik und Co als Investoren eingestiegen sind und auch im Zuge der Fußball WM hat sich das Bild der Bundesliga stark gewandelt, mehr zum Familien-Event. Vielen Hardcore Fans treibt das ja die Schweißperlen auf die Stirn, aber man muss realistisch betrachtet sagen, dass der Fußball in Dtl. erst seitdem wirklich (wieder) in Fahrt gekommen ist und jetzt haben wir volle Arenen und tolle Stimmung.

Ansonsten gebe ich Hopp recht, ohne den FCB und den BVB wäre nicht viel los international und beide ahben sich strategische Investoren ins Boot geholt.


Ich konzentriere mich mal auf das sportliche Argument:
was erzählst du uns hier von schlechtem Fußball? Entweder hast du die Zeit nicht erlebt oder du setzt darauf, dass die meisten User da noch nicht auf der Welt waren. Welchen schlechten Fußball meinst du?
- Die Lauterer unter Kalli Feldkamp?
- Die Dortmunder, die Meisterschaften und Champions League gewonnen haben und mit Sammer, Möller, Riedle, Kohler, Reuter etc. eine Weltklasse-Truppe hatten?
- Die Bremer unter Rehhagel, die fast jedes Jahr zu den Mitfavoriten gehört haben und König Otto einfach mal gerne bei Rückstand in der 2. Halbzeit auf 4 Stürmer umgestellt hat und ein Offensivfeuerwerk abgebrannt hat à la "alles oder nichts"?
- die Meisterschaftsentscheidung '92 als am letzten Spieltag noch heute undenkbare 4 Mannschaften Meister werden konnten und dabei großer Fußball von Dortmund, Frankfurt und Stuttgart geboten wurde?
- die Freiburger, die mit neuartigem Fußball unter Finke in die Liga kamen und in ihrem zweiten Jahr bis kurz vor Schluss noch Meister werden konnten?
- die Karlsruher unter Winnie, die von den Bayern leergekauft wurden aber immer attraktiv und auch international überzeugend agierten?
- die Leverkusener unter Christoph Daum, die großartigen Offensivfußball spielten?
- die Gladbacher unter Bernd Krauss, die mit Effenberg, Andersson, Pflipsen, Dahlin etc. eine absolute Hochphase hatten und Pokalsieger wurden?
- und last but not least die Frankfurter unter Steppi und Toppi, die mit Yeboah, Bein, Gaudino, Binz, Falkenmayer, Bindewald die mit Abstand beste Mannschaft der letzten 25 Jahre stellte, die leider titellos blieb. Da wurden Gegner seziert, mit Fußball 2000 vorgeführt und an die Wand gespielt

Und merkst du was? Keine Monokultur, sondern eine Breite an Mannschaften, die innerhalb eines Jahrzehnts Fußball von bleibenden Eindrücken hinterlassen hat - nicht nur der FCB und sonst nichts. Der Umschwung kam mit Bosman und der Einführung der CL als Gelddruckmaschine. Also genau diese Gelder, die du preist, haben diese sportlich wunderbaren Zeiten vernichtet.. falls du mit dem Totschlag-Argument kommen willst: Nein, ich nehme meinen Verein da nicht aus!
In vielen Jahren gab es nicht nur knappe last-Minute-Entscheidungen um den TITEL, sondern man wusste noch, dass der WETTBEWERB "Meisterschaft" heißt, da eine Saison beginnt und es einfach mal 5 - 8 mögliche Titelkandidaten gibt - oder sich diese im Verlauf herauskristallisieren. Und das Wort "Meisterschaft" nicht nur die Bezeichnung für das ist, was nur der FCB in den Mund nehmen darf.
Zu Stimmung in den Stadien muss man eigentlich nichts sagen, das waren originäre Fußball-Atmosphären, wie es sie selbst heute nicht mehr gibt - einfach mal alte Bilder aus dem Waldstadion oder dem Wildpark oder dem Bökelberg ansehen. Ausschreitungen waren damals auch nicht mehr als heute.
Kaum Fans: die Stadien hatten nun mal viel weniger Fassungsvermögen, da es nicht die in die Pampa geklatschten sterilen Betonklötze gab.
Wo ich dir recht gebe: die NLZ haben gefehlt und tun uns heute im internationalen Verleich sehr gut um konkurrenzfähig zu sein ... und die gezielte Jugendarbeit wurde auch lange vernachlässigt - genauso valide ist aber das Argument, dass die Spieler damals echte Persönlichkeiten waren, die näher am realen Leben waren ohne Pogba-esk in einer Blase zu leben. Menschen mit einer normalen Berufsausbildung, die sich dann doch zum Fußballprofi herausgebildet haben und keine herangezüchteten verhätschelten Bubis, die vorwiegend eine Wertanlage sind und außer Schule im Internat und Fußball-Drill wenig kennen. Keine Freigeister auf dem Platz wie Wolfram Wuttke.
Früher war bei weitem nicht alles besser, auch nicht im Fußball, aber es ist auf dem Weg hierher viel verloren gegangen, das gut war - und ich bemitleide jeden, dem wirklich etwas am Fußball liegt und der diese Zeiten nicht mehr kennt.

Das is zwar alles schön was du schreibst und auch richtig. Nur ging es um den internationalen Vergleich. Und ohne WM+Ivestoren würde der deutsche Fußball heute noch, wie zur Jahrtausendwende, hinterher laufen. Das hatte auch einfach seine finanziellen Gründe.

Und wenn du es erlebt hast, wirst du mir sicherlich zustimmen, dass v.a. die Infrastruktur sehr baufällig war. Und ja, die Stadien waren kleiner, die Auslastung aber auch, deutlich. Nicht mal der FCB hat sein Stadion vollbekommen. Was allerdings auch kein Wunder war, da es stellenweise kein schönes Erlebnis in einem BL-Stadion war, wenn ich da z.B. an das baufällige ZS in Leipzig denke. In vielen Stadien hat man, dank bauweise, auch Recht wenig gesehen, zumindestens wenn man weiter weg saß. Das damals weniger Fans kamen, war für mich logisch. Das ist heute aber anders und das verdanken wir (auch) den Investoren. Einfach mal nach italien schaun, die haben es nämlich vergessen Geld auch mal in Steine zu investieren, das Ergebnis ist das, was wir damals hatten, geringe Auslastung.

Was die Stimmung anbelangt, gebe ich dir zu 100% Recht, damals war deutlich bessere Stimmung in den Stadien, das leigt aber mMn an den Ultras und ihrem stellenweise sehr spielunabhängigen Support. Aber das ist ein anderes Thema.

Ps. Es haben aber auch nicht alle deiner Vereine zu gleichen zeit gespielt und einige würde ich eher in die Jahrtausendwende einordnen Zwinkernd

Edit: Pps. mit 90ziger meinte ich eher die frühen, zur Jahrtausendwende hin hat sich mMn schon eine Kehrtwende eingestellt.


Die Baufälligkeit als solches gab es nur im Parkstadion. Leipzig zähle ich mit einem Jahr BL mal nicht.
International: zähle die Viertel-, Halbfinal- und Finalteilnahmen und die Europapokaltitel (Bremen, Bayern, Dortmund, Schalke) zusammen und von wievielen verschiedenen Vereinen. Dazu war Deutschland in den 90ern Welt- und Europameister vor der Jahrtausendwende - ganz sicher nicht alles davon mit qualitativ schlechtem Fußball. Ich könnte noch "das magische Dreieck" einwerfen oder die Hamburger unter Magath, Bernd Schusters Zeit in Leverkusen - alles Dinge, die für fußballerische Leckerbissen stehen.
Die meisten aufgezählten Vereine und ihre Teams haben gleichzeitig und eher Anfang bis Mitte der 90er gespielt und hatten hohes Identifikationspotential, da über Jahre hinweg Spieler ihrem Verein treu blieben (einige sicher auch bleiben mussten, da auch nach Ablauf des Vertrages eine Ablöse gezahlt werden musste).

Wie ich aber schon sagtee, das war auf Pump, der Umbruch musste Folgen und deren Auswirkungen hat man dann ab 2000 erlebt. In der Zeit sind auch einige Clubs der Insolvenz von der Schippe gesprungen.

Wäre es so weiter gegangen wie in den 90zigern, wären wohl viele Vereine verschwunden. Denn so konnte es nicht weitergehen. Am wichtigsten war für mich die Investition in Steine und da haben Investoren einen großen Anteil gehabt. Daher gebe ich Hopp Recht. Viele Vereine tragen übrigens heute noch Altlasten aus dieser Zeit mit sich rum, bzw hatten diese Altlasten Einfluss auf die Entwicklung der Vereine, siehe z.B. Nürnberg+KSC .
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Mischel am 24.10.2016 um 12:02 Uhr bearbeitet
Zitat von real86


Für mich gehören da auch Unternehmen dazu wie beispielsweise adidas, die sich beim FCB eingekauft haben und mit ihren Geldspritzen dafür gesorgt haben, das es dem FCB viel leichter fällt, international schlagkräftig zu bleiben. Selbiges doch in Dortmund. Nur da kräht dann nie einer nach, weil die Vereine ne hohe Fanbase haben und schon immer dabei waren. Lustigerweise boykottieren dann Dortmundfans Spiele in Leipzig um dann aber alle zwei Wochen die Südtribüne zu füllen. Doppelmoral vom Feinsten.


Das ist absolut keine Doppelmoral und du übersiehst den Unterschied zwischen Sponsoren und Investoren/Mäzenen. Kleines Beispiel: Bei Schalke wird aktuell überlegt, den Ausrüstervertrag mit Adidas nicht zu verlängern, da Adidas nicht bereit ist, Summe xy zu investieren. Aufgrund vergangener Erfolge und des großen Fanpotentials werden sich aber andere gut zahlende Ausrüster finden lassen (Under Armour wird es wohl werden). Genauso wäre es bei den Bayern oder bei Dortmund, würde sich dort ein großer Sponsor zurückziehen, würde eben ein anderer dessen Stelle einnehmen. Bei Leipzig wäre das hingegen nicht so, ebensowenig wie zum Beispiel bei Wolfsburg. Klar würden diese Vereine auch andere Sponsoren finden, aber die würden garantiert nicht in der aktuellen Dimension zahlen. Bei Leipzig würden sich sogar Vereinsname, -wappen und vielleicht auch Farben verändern, denn Red Bull würde die ohne eigene Zahlungen so sicher nicht bestehen lassen.
In seinen Aussagen stecken durchaus Wahrheiten drin. Aber das ist eben seine Meinung, und es gibt vermutlich noch zig Millionen andere Meinungen zu dem Thema.

Für mich persönlich spielt die Ligaattraktivität im internationalen Vergleich keine Rolle, selbst die Ligazugehörigkeit meines Lieblingsklubs nicht. Ich habe den BTSV lange Jahre in der dritten Liga unterstützt, und auch in der zweiten, und ich würde das auch in der vierten und fünften Liga tun. Unabhängig vom Personal, von den Spielern, vom Tabellenstand, von Investoren, von der Aufmerksamkeit oder dem Image des Vereins bei anderen Leuten.
Ich bin sogar der Meinung, daß ich den Fußball als solchen mehr genießen würde, wenn es weniger um wirtschaftliche Belange denn um den Sport als solchen gehen würde. Aber auch dazu gibt es Millionen Meinungen und keine einzige davon ist weniger oder mehr wert als meine.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Ismus am 24.10.2016 um 12:16 Uhr bearbeitet
Zitat von DustinKL
Es ist verrückt, dass Personen, die null Ahnung von dem Geschäft haben, eine Plattform im Kicker und sonst wo überall bekommen, einfach nur weil sie Geld haben.

Er soll doch einfach mal seine Rente genießen und sich von mir aus zu Finanz oder IT Themen äußern. Da ist er wesentlich besser aufgehoben und blamiert sich nicht mit jedem Interview.


Was qualifiziert Dich denn dann?
Man muss die TSG 1899 ja nicht sympathisch finden. Meinetwegen auch den Hopp nicht.
Aber ihm ernsthaft Kompetenz abzusprechen grenzt an Lächerlichkeit.
Hopp ist einer der größten Unternehmer dieses Landes der seine Leidenschaft Fußball auch noch professionell aufgestellt hat.

Diese dumpfen inhaltsleeren Stammtischdebatten machen den Fußball jedenfalls auch nicht besser...
Was mich in diesem Zusammenhang mal interessieren würde:
Welchen finanziellen Anteil haben Investoren und Mäzene überhaupt in den letzten 10-15 Jahren am Gesamtumsatz der Klubs der ersten beiden Ligen?
Also was kam nicht über normale Sponsoren, Zuschauergelder, Fernseheinnahmen und Transfererlöse den Klubs zugute? Ich bin mir da doch ziemlich sicher, dass wir da von Summen unter 20% sprechen.
Auf der anderen Seite kann man natürlich auch argumentieren (und beispielsweise bei Hoffenheim oder Leipzig dürfte das auch stimmen), dass solche Investitionen als Anschubfinanzierung erst folgende Einnahmen aus Zuschauern und Sponsoring ermöglichen.
  Post-Optionen
Den kompletten Thread wirklich löschen?

  Paten-Optionen
Möchtest Du den Beitrag wirklich löschen?
  Diesen Beitrag alarmieren
  Diesen Beitrag alarmieren
  Diesen Beitrag alarmieren
  Lesezeichen
  Abonnierte Threads
  Guter Beitrag
  Guter Beitrag
  Guter Beitrag
  Post-Optionen
Nutze die Thread-Suche, wenn Du diesen Post in einen anderen Thread verschieben möchtest. Drücke Thread erstellen, wenn aus diesem Post ein eigenständiger Thread werden soll.